Heimat- und Geschichtsverein Neu-Anspach e.V.
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Wenn Gräber sprechen

VORTRAG Prof. Eugen Ernst referiert beim Heimat- und Geschichtsverein

NEU-ANSPACH - (red). Der Heimat- und Geschichtsverein (HGV) hatte am vergangenen Freitag zu seiner letzten Veranstaltung für 2013 eingeladen. Prof. Eugen Ernst referierte zu dem Thema „Wenn Gräber sprechen“ und der Saal im Gasthaus zur Linde war voll besetzt.

Gleich zu Beginn wies Prof. Ernst darauf hin, dass die Auswahl der Menschen, die in den vergangenen 70 Jahren von uns gegangen seien, rein zufällig erfolgte. So war es auch während seines Lichtbildervortrages.

Ausgangspunkt waren Bilder der Grabstätten, denen Porträts aus dem Leben folgten, die vielen der Anwesenden noch in bester Erinnerung waren. Es waren nicht nur die bekannten, im öffentlichen Interesse gestandenen Personen, die Wohlhabenden oder die große Reden schwingenden Menschen, die Ernst auswählte und noch einmal in Erinnerung rief. Ihm lag ganz besonders am Herzen, den Verstorbenen eine Plattform zu geben, die im Stillen segensreich für Anspach und seine Mitmenschen wirkten. Es war ein Wechselbad zwischen fröhlichen und nachdenklichen Momenten aus dem Leben auch derer, die die Gemeinschaft erst gestern verlassen haben.

Zu den beschriebenen Leben der Verstorbenen zitierte Ernst aus seinem schier unerschöpflichen Wissen immer wieder treffende, lyrische Auszüge aus eigenen oder bekannten Gedichten. Auf freudige Wiedersehen mit alten Bekannten und Freunden, wie zum Beispiel bei Festen, auf Mannschaftsfotos oder in Geschichten, die sich um alte Anspacher Originale ranken, folgten an diesem Abend auch Momente tiefer Betroffenheit, wenn es um Schicksale ging. Ganz besonders in der jüngsten Vergangenheit, wenn durch unheilbare Krankheiten, Unfälle oder Verbrechen allseits beliebte Kinder und Jugendliche aus der Mitte gerissen wurden.

Auch an diesem Abend gab es keine Antworten auf die Frage: „Warum?“.

Heinz Henrici, der Vorsitzende des HGV, bedankte sich unter großem Beifall und Dank bei Prof. Ernst für das große Interesse zu diesem Themenabend und unterstrich noch einmal die These, dass es die Menschen sind, die die Geschichte des ehemaligen Dorfes und heutigen Stadtteils und damit einen Teil des heutigen Lebens prägen und der Tod ein Teil des Lebens ist.

Dass anschließend auch noch mehr als 300 Euro, die der HGV auf 400 aufrundete, für den Bau des Glockenturms auf dem alten Friedhof gespendet wurden, ist ein Zeichen gelebter Heimatverantwortung.

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© Heinz Henrici HGV-Neu-Anspach e.V.