Heimat- und Geschichtsverein Neu-Anspach e.V.
Heimat- und Geschichtsverein Neu-Anspach e.V.

Mundartabend 2015

 

Ein Abend voller Emotionen – Nachlese zu unserem großen Heimat- und Mundartabend

Eine „große Familie“, kann man es zwischenzeitlich wohl wirklich nennen, denn wir haben unsere treuen Gäste. Wo sonst sieht, hört und erlebt man Neu-Anspacher Geschichte denn auch so hautnah?  Und so sind gerade unsere Mundartabende immer der Renner. Auch beim letzten Mal im März 2015 war der große Saal des Bürgerhauses wieder „rappelvoll“.

Das Programm war ein gelungener Mix aus Vorträgen und Musik. Unser Vorsitzender Heinz Henrici „Haselbach“, der zusammen mit Daniela Born-Schulze den Abend moderierte, wusste zu jedem der Protagonisten etwas zu erzählen. Zum ersten Mal dabei, hat der Spielmannszug der SGA, vor knapp drei Jahren wieder reaktiviert, das Publikum sofort begeistert. Schwungvoll eröffneten sie den bunten Reigen an Programmpunkten und ernteten damit viel Applaus. Seit langer Zeit sah man Heinz Born hier wieder einmal an der Lyra. Mit drei alten Anspacher Originalen hatten sich Prof. Dr. Eugen Ernst, Erhard Planz und Heinz Henrici auseinandergesetzt und berichteten in Gedichtform über die Charaktere dieser Männer, von denen zumindest zwei wohl fast allen im Saal noch bekannt waren. Immer wieder erfüllte dabei Lachen und Raunen den Raum. Planz erinnerte sehr humorvoll an die „Heldentaten“ des ehemaligen Wassermeisters Ewald Mischke. Dem Vortrag von Prof. Ernst musste man genauer lauschen, denn sein Beitrag über den „Leopold“, wobei niemand weiß, wie der mit bürgerlichen Namen heißende Rudolf Jäger zu seinem Spitznamen kam, war gespickt mit Begriffen aus dem Heimatdialekt, die heute kaum jemand noch kennt. Auch nicht der Richter am damaligen herzoglich nassauischen Amtsgericht in Usingen, wohin der Leopold zitiert wurde, der an Wörtern wie „dispich“ oder „e Mess“ schier verzweifelte. Vielen noch gut in Erinnerung, alleine durch seinen wundervollen Bariton, ist Werner Bletz. Unser Haselbach hatte zu seinem Schulkollegen aber auch eine heitere Anekdote über dessen Widerwillen gegen Tomaten in petto, die ihn bei einem Essen in St. Florent arg in Bedrängnis brachte. Still war es im Saal, als man ein Gesangssolo von ihm einspielte. Noch stiller wurde es nur beim Sprechgesang von Heinz Henrici, begleitet mit eigens komponierter Melodie von Heinzi Becker am Klavier. Ergreifend erzählte er von seinen Erinnerungen und Gefühlen an die „de aalt Stubb“ seiner Großeltern in der Billgasse. Dass es dann aber heiter weiter ging, dafür sorgte „unser Professsor“ mit seiner Geschichte über einen gepfändeten „Gasbock“, der, einmal „verbeamtet“, seine Arbeit sogleich einstellte. Viel zu lachen gab es auch beim Sketch von Edith und Norbert Rodeck. Fertig für den Theaterbesuch wartete die Dame des Hauses in Hut und Pelz auf ihren Gatten, der ihre Pläne mit seinem Erscheinen aber sogleich zunichtemachte, schwerverletzt von einem Fußballspiel war an Weggehen nicht zu denken. Dass Talent und Beliebtheit vererblich sein kann, bewies Wolfgang Wagner, seines Zeichens Enkel vom „Feldese Emil“,  und Sohn vom „Feldes Els‘che“, die ihm das musikalische Talent mit in die Wiege legte. Zwei Lieder hatte er mitgebracht, Melodien bekannter Titel mit eigenem Text in Anspacher Platt. Selbst geschrieben und komponiert, war auch die Ballade von Isabel Lotz  und zusammen mit Ehemann Dieter folgten zwei Lieder zum Thema Liebe, musikalisch und gesanglich „erste Sahne“. Selbstverständlich durfte auch das Gesangsduo Rosi und Erhard Planz nicht fehlen. Dieses Mal präsentierten sie drei Volkslieder, die von allen mitgesungen werden konnten. Ein Novum auch die sehr feinfühlige Begleitung von Hello Becker am Schifferklavier. Mitsingen können die Meisten mittlerweile auch bei den Liedern der „Dippegucker“, die mit ihren eigens gedichteten Heimatliedern wie immer das Programm wunderbar umrahmten und dafür großen Applaus und Bravo-Rufe ernteten. Keiner verließ den Saal zum Ende des schönen Abends, bevor die Herren ihre „Hymne“, „de Albert, des Butz’che und de Kurt“, gesungen hatten.

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© Heinz Henrici HGV-Neu-Anspach e.V.