Heimat- und Geschichtsverein Neu-Anspach e.V.
Heimat- und Geschichtsverein Neu-Anspach e.V.

Beschilderung der Rod am Berger Kirche 

Beschilderung an Rod am Berger Kirche angebracht / Erwähnung bereits 1215

ROD AM BERG - (ugo). Jeder, der durch Neu-Anspachs Stadtteile läuft, kommt an vielen historischen Gebäuden vorbei. Wer Näheres erfahren möchte, muss sich eigens klug machen oder an den eher seltenen Ortsführungen teilnehmen. Bei einem dieser Rundgänge kamen die Mitglieder der Rod am Berger „Gralingsrunde“, einer Dorfgemeinschaft, die sich um soziale und kulturelle Belange des kleinen Stadtteils kümmert, auf die Idee, besonders markante Gebäude mit einer Informationstafel zu beschildern. Das erste dieser Schilder, gespendet von Landrat Ulrich Krebs (CDU), wurde am Dorfgemeinschaftshaus anlässlich dessen 50-jährigen Jubiläums angebracht und vom Ersten Kreisbeigeordneten Uwe Kraft (CDU) enthüllt. Auch das zweite ist bereits angefertigt und soll eines der drei historischen Schulgebäude kennzeichnen. Es handelt sich um die einzig noch verbliebene Gaststätte in Rod am Berg, die früher einmal eine Schule beherbergte. Allerdings wartet dieses Schild noch auf die Befestigung durch den Gastwirt, bei dem die „Gralinge“ sicher bald vorbeischauen werden. Weitere Schulen gab es im alten Feuerwehrhaus und im Landheim. Mittlerweile angebracht sind die Informationen über die örtliche Kirche. Ein ganzes Jahr hat es gedauert, bis alle Daten so weit erhoben und gesichert waren. Immer wieder kam Neues dazu, das geprüft werden musste, berichtet Rüdiger Wittke, der maßgeblich an der Erstellung der Tafel mitgewirkt hat. Offiziell übergeben wurde diese zum diesjährigen Gemeindefest des Kirchspiels. Allerdings musste die Kirchenmauer erst entsprechend vorbereitet werden, um einen sicheren Halt zu gewährleisten.

Erstmalige Erwähnung fand die Kirche im Jahr 1215, bereits damals gehörten die Gemeinden Dorfweil, Hunoldstal und Brombach zu dem kleinen Kirchspiel. Die Kirche war stets nicht nur Gotteshaus, sondern auch Zufluchtsort in Kriegszeiten. Auch ein kleines Rathaus und ein Beinhaus befanden sich hinter der Wehrmauer und unter dem Kirchdach war Platz für einen Getreidespeicher und für eine Zeugkammer mit Spießen, Hellebarden und Schwertern. Im Zuge der Reformation wurde die Kirche 1527 evangelisch, nach Ende des 30-jährigen Krieges erfolgte der erste Umbau. 1766 erfolgte der Einbau einer einmanualigen Pfeifenorgel, die heutige Orgel ist ein zweimanualiges mechanisches Instrument aus dem Jahr 1982. Auch die ursprünglichen Kirchturmglocken sind nicht mehr vorhanden. Die größere der beiden fiel 1942, wie viele andere Glocken auch, Kriegszwecken zum Opfer. Die zweite aus dem Jahr 1739 wanderte 1950 nach Sinn ins Glockenmuseum. An ihre Stelle kamen drei neue Glocken, die auch heute noch zu hören sind. Die letzte Umgestaltung erfuhr die Kirche in den Jahren 1979 bis 1982, der Kirchenraum kann nun auch als Gemeindesaal genutzt werden.

Auch die drei Ortseingangsschilder hat die „Gralingsrunde“ zwischenzeitlich erneuert. Die Wettereinflüsse hatten ihre Spuren hinterlassen, seit Mai erstrahlen sie nun wieder in neuem Glanz. Wer das alte Rod am Berg näher kennenlernen möchte, ist vom Heimat- und Geschichtsverein Neu-Anspach, dem die „Gralingsrunde“ nun zugehört, eingeladen zum historischen Rundgang am 25. Juli. Treffpunkt ist um 14 Uhr im ersten Stock des alten Feuerwehrhauses, zum Abschluss ist die Einkehr in die „Bergschänke“ vorgesehen.

 

Um Voranmeldung wird gebeten bei Heinz Henrici, Telefon 06081/7733.

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